Was bedeutet nachhaltige Ernährung?

Was bedeutet nachhaltige Ernährung?

Ernährung ist neben Wohnen und Mobilität der Bereich, der sich am stärksten auf unsere Klimabilanz auswirkt. Durch Produktion, Transport und Lagerung von Lebensmitteln verursacht unser Ernährungsstil jedes Jahr im Durchschnitt 2,1 Tonnen CO₂ pro Kopf. Um Klimaziele zu erreichen, ist eine nachhaltige, zukunftsfähige Ernährung also erstrebenswert.

 

Für eine nachhaltige Ernährungsweise ist es immanent, dass sie nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt hat, zur Lebensmittel- und Ernährungssicherung beiträgt und sowohl heutigen als auch zukünftigen Generationen ein gesundes Leben ermöglicht. Heutzutage wirken viele Ernährungsweisen – vor allem hoher Fleischkonsum – umweltbelastend. Es kommt zu Schadstoffbelastung, Treibhausgasemissionen, Zerstörung der Ozonschicht, globalem Klimawandel, Abholzung, Bodenzerstörung, Wasserknappheit und vielen weiteren Problemen.

 

Um selbst zu einer ökologisch gerechten Ernährung beizutragen, lassen sich einige Grundsätze für einen zukunftsfähigen Ernährungsstil darlegen. Hierzu zählt beispielsweise eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch und viel Gemüse. Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag und maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die hier empfohlene Menge an Fleisch ist nur ein Sechstel der Menge an Fleisch, die wir derzeit durchschnittlich zu uns nehmen. Selbst der Präsident des Umweltbundesamtes, …hat sich zuletzt für weniger Fleischkonsum ausgesprochen. Weniger tierische Produkte tun der Umwelt gut, denn allein die „Herstellung von 1 kg Rindfleisch“ verursacht über 13 kg an schädlichen Klimagasen. Ebenso kann man auch mit dem Kauf von Bio-Produkten zu einer  nachhaltigen Ernährung beitragen, weil diese deutlich geringere Pestizidrückstände verursachen und eine deutlich bessere Klimabilanz als konventionelle Produkte aufweisen. Allerdings hängt die „Umweltverträglichkeit“ nicht nur vom Bio-Label ab, sondern wichtig ist auch, wie, wann und wo die Produkte erzeugt wurden. Man sollte also mindestens genauso stark darauf achten, regionale und saisonale Lebensmittel zu kaufen. Da sich allerdings nicht alle Produkte aus regionalem Anbau beziehen lassen, ist es sehr wichtig, Produkte aus fairem Handel auszuwählen, denn nur so ist garantiert, dass diese Produkte unter gerechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurden.

 

In Bezug auf den Wasserverbrauch lassen sich gravierende Unterschiede bei der Herstellung einiger Lebensmittel feststellen. Das Lebensmittel mit dem größten Wasserverbrauch ist Kakao, denn allein für die Produktion von 1 kg Kakaobohnen müssen 27.000 Liter Wasser (!!!) verbraucht werden. Auch die Fleischherstellung hat einen enorm hohen Wasserverbrauch. Der Anbau von Gemüse ist im Vergleich dazu sehr wenig „wasserintensiv“ (s. Beispiele in der Tabelle). Vergleicht man also den Wasserverbrauch von Rindfleisch und Tomaten, ist festzustellen, dass man für die gleiche Menge Wasser, die für 1 kg Rindfleisch benötigt wird, ca. 140 kg Tomaten angebaut werden könnten.

 

Lebensmittel Wasserverbrauch pro Kilo (in Litern)
Kakao 27.000
Rindfleisch 15.490
Schweinefleisch   4.730
Geflügel   4.000
Kartoffeln      210
Karotten      130
Tomate      110

Tab.: Wasserverbrauch zur Herstellung verschiedener Nahrungsmittel.

 

Auch die Lebensmittelverschwendung ist enorm, durchschnittlich wirft jeder von uns jährlich 82 Kilo Lebensmittel weg, das ist etwa 1/3 der Einkäufe. Von der Produktion bis zum Verkauf verbrauchen Lebensmittel einige Hunderte Liter an Wasser, die beim Wegwerfen der Lebensmittel somit einfach vergeudet werden. Weniger Abfälle bedeuten also nicht nur weniger Verschwendung von Ressourcen sondern auch weniger Treibhausgasemission.

 

Katastrophale ökologische Konsequenzen sowie die Vernichtung natürlicher Ressourcen sind nur wenige schädliche Beispiele für die Folgen einer nicht nachhaltigen Ernährung. Werden die oben genannten Grundsätze berücksichtigt, könnte dies zu einer enormen Einsparung an Treibhausgasemissionen und somit zum Klimaschutz beitragen.

 

Weitere Infos und Quellen:

https://www.nachhaltigeernaehrung.de/Was-ist-Nachhaltige-Ernaehrung.3.0.html

https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/grundlagen/nachhaltige-ernaehrung/

https://www.stmelf.bayern.de/cms01/ernaehrung/008455/index.php

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/weniger-lebensmittel-wegwerfen-1705152

https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/diese-lebensmittel-verbrauchen-am-meisten-wasser-in-der-herstellung/.

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