Leitungswasser vs. Mineralwasser – Auswirkungen auf den Klimaschutz

Leitungswasser vs. Mineralwasser – Auswirkungen auf den Klimaschutz

Im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche 143,5 Liter Mineralwasser pro Jahr. Obwohl wir das große Glück haben, in einem Land zu leben, in dem trinkbares, frisches Wasser direkt aus der Leitung kommt, werden trotzdem riesige Mengen an Mineralwasserflaschen nach Hause geschleppt. Vergleicht man den CO2-Fußabdruck von Leitungs- und Mineralwasser, so sind extreme Unterschiede zu erkennen.

Leitungswasser bzw. Brunnenwasser benötigt lediglich die Förderung und Aufarbeitung, anschließend wird es durch die Leitungen in die Haushalte gepumpt. Leitungswasser wird regional gewonnen,  muss somit keine langen Transportwege zurücklegen. Es benötigt also gerade einmal 0,35 g CO2– Äquivalente pro Liter.

Für lediglich einen Liter Mineralwasser ergeben sich im Vergleich durchschnittlich 210 g CO2-Äquivalente (das 600-fache an CO2-Äquivalenten). Abfüllung und Transport sind hierbei ein sehr ausschlaggebender Aspekt. Besonders importiertes Mineralwasser in Flaschen verursacht ein Vielfaches an Umweltbelastungen als Leitungswasser. Dem hinzuzufügen ist, dass neben Abfüllung und Transport auch noch viele weitere Umweltaspekte auf die Ökobilanz schlagen, wie beispielsweise die Herstellung der Flaschen, ihre Reinigung und Entsorgung. Zusätzlich spielt ebenso die Entscheidung der Kunden, ob sie mit dem Auto, Rad oder zu Fuß zum Einkaufen gehen, eine wichtige Rolle. Würden sich alle Bundesbürger dazu entscheiden, nur noch Leitungswasser zu trinken, könnten somit etwa 2,5 Mio. Tonnen an CO2 pro Jahr eingespart werden.

Deutsches Trinkwasser gehört weltweit zu den besten und unterliegt strengen, gesetzlich geregelten Qualitätskontrollen. In Bezug auf die Mineralienversorgung hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest gezeigt, dass stilles Mineralwasser oft weniger Mineralien enthält als Leitungswasser. Um als „Mineralwasser“ betitelt zu werden, muss ein Wasser laut EU-Vorschrift keinen besonders hohen Mineraliengehalt haben. Für viele Menschen ist aber gerade der hohe Anteil an Mineralien, den die Bezeichnung als „Mineralwasser“ suggeriert, ein Argument für den Kauf von „abgefülltem Mineralwasser“.

Ein weiterer Aspekt, der dafür spricht, lieber zu Leitungswasser anstatt zu Mineralwasser zu greifen, ist die Tatsache, dass Trinkwasser als Handelsgut dient. Große Konzerne und Unternehmen kaufen für wenig Geld Quellen in teilweise sehr weit entfernten Ländern auf, um das Wasser abzufüllen und es dann nach enorm langer Anreise nach Deutschland als teures Mineralwasser zu verkaufen. Diese Kalkulation sorgt unter anderem für das Absinken des Grundwasserspiegels in wasserärmeren Ländern, wodurch die Bevölkerung dort teils unter Wasserknappheit leidet, sich jedoch nun das in ihrem Land gewonnene Flaschenwasser nicht mehr leisten kann.

Abschließend lässt sich also festhalten, dass Leitungswasser im Vergleich zu Mineralwasser weder ungesünder noch kostspieliger ist. Wer Leitungswasser trinkt, spart Geld, Energie und unnötige Verpackungen und beugt der Wasserausbeutung vor. Trinkwasser aus der Leitung ist also eine sehr gesunde und vor allem umweltfreundliche Alternative zu den vielen Einweg-Wasserflaschen. Weitere Quellen zum Nachlesen:

https://www.wassertest-online.de/blog/leitungswasser-statt-mineralwasser/
https://nachhaltig-sein.info/lebensweise/leitungswasser-mineralwasser-vergleich-nachhaltigkeit-gesundheit

(Josephina Schellberg)

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