Die SCIP-Datenbank für besorgniserregende Stoffe- Erfolgreicher Start?

Die SCIP-Datenbank für besorgniserregende Stoffe- Erfolgreicher Start?

SCIP steht für „Substances of Concern in Products“. Bei der SCIP – Datenbank handelt es sich somit um eine Datenbank über besonders besorgniserregende Stoffe in Produkten, die von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA auf Grundlage der Abfallrahmenrichtlinie (AbfRRil) entwickelt wurde. Sie soll allen Mitgliedstaaten zugänglich sein; insbesondere steht sie Entsorgungsunternehmen mit zahlreichen Informationen über „bedenkliche“ Stoffe in Produkten bzw. „Erzeugnissen“ zur Verfügung. Dadurch soll es ermöglicht werden, die Menge gefährlicher Abfälle insgesamt weiter zu verringern. Die aktuelle AbfRRil dient als Grundlage für die Abfallbewirtschaftung in der EU; sie enthält umfangreiche Anforderungen an die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen.

 

Heutzutage kommt es häufig vor, dass Entsorgungsbetriebe nicht wissen, ob und wenn ja, welche besorgniserregenden Stoffe in den zu entsorgenden Abfällen (z. B. Elektronikschrott, Batterien oder Verpackungen) enthalten sind, wenn diese in der Verwertung ankommen. Diesem Informationsdefizit auf der Seite der Abfallwirtschaft will die EU-Kommission mit SCIP nun begegnen. Ziel ist es, mehr Transparenz über die Zusammensetzung bzw. das Vorhandensein von gefährlichen Stoffen in komplexen Produkten zu schaffen. Diese Transparenz soll durch die Hersteller geschaffen werden, die heute teils noch gefährliche Stoffe für verschiedene Anwendungen einsetzen können. Seitens der EU-Kommission wird jedoch nun eine Strategie „Tox-Free-Environment“ verfolgt, die SCIP ist ein Schritt hin dazu.

 

Seit Oktober 2020 können Wirtschaftsakteure besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) in ihren Produkten melden. Seit 5. Januar 2021 folgte dann die Meldepflicht in der Datenbank für alle Erzeugnisse in der EU, die SVHC mit einem Gehalt von über 0,1% enthalten und ab Februar 2021 ist es Verbrauchern und Abfallbetreibern möglich, die Daten einzusehen.

 

Die SCIP-Datenbank wurde in enger Kooperation mit Stakeholdern und einer Gruppe von mehr als 60 IT Usern entwickelt (https://echa.europa.eu/de/scip). Gestützt auf das Feedback durch die Industrie beinhaltet die Datenbank Mechanismen, die die Arbeit für verschiedene Unternehmen vereinfachen. Bei Fragen oder dem Wunsch nach Unterstützung haben Unternehmen die Möglichkeit, Material, welches auf der ECHA Internetseite veröffentlicht wurde, zu nutzen oder das ECHA-Helpdesk direkt zu kontaktieren (https://echa.europa.eu/de/support). Ob die Datenbank Erfolg haben wird, wird sich zeigen und ist vor allem davon abhängig, inwiefern Verbraucher und Abfallbetreiber sie auch entsprechend nutzen. In jedem Fall jedoch ist sie ein Schritt in die richtige Richtung. Wir freuen uns auf Rückfragen dazu und unterstützen gerne bei der Nutzung der Datenbank.

(Josephina Schellberg)
Bild Quelle: Adobe Stock

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