22 Feb Kunststoffrecycling – Innovative Marker-und Sortiertechnologie
Allein in Deutschland fallen jährlich knapp 19 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an, davon etwa 3,2 Millionen Tonnen Kunststoff oder, anders ausgedrückt, 40 Kilogramm Kunststoff pro Kopf und Jahr. Ab dem Jahre 2022 sollten über die Hälfte (63%) der Verpackungsabfälle wieder für die Herstellung neuer Kunststoffprodukte rezykliert werden, doch der Aufwand zum Trennen und Verwerten ist hoch und führte bisher dazu, dass viele Kunststoffe als Ersatzbrennstoff entsorgt wurden. Die meisten Kunststoffe fallen nicht sortenrein ein, sind schwierig von anderen Materialien zu trennen (vgl. verbunde) oder sind verschmutzt bzw. schadstoffbhehaftet. Aus diesem Grund konnte bisher keine hohe Recyclingquote erreicht werden. Weltweit werden derzeit gerade einmal knapp 10% aller Verpackungen stofflich verwertet. Oft gelangen die nicht gesammelten und verwerteten Kunststoffe in die Ozeane, was nicht nur Umwelt und Gewässern allgemein schadet, sondern ebenso gravierende Folgen für viele Tierarten mit sich bringt.
Das Unternehmen „Polysecure“ (www.polysecure.de) schlägt ein neues Kapitel in der Kreislaufwirtschaft und damit im Klimaschutz auf. Das Motto des Unternehmens lautet „Identifizieren. Sortieren. Optimieren“. Mit Polysecure wurde eine Technologieplattform aus Markermaterialien und Detektionsverfahren entwickelt, auf deren Basis Produkte markiert, praktikabel authentifiziert und im Sinne der Fälschungssicherheit identifiziert bzw. nachverfolgt werden können. Zusätzlich wurde die Sortiertechnologie Tracer-Based-Sorting (TBS) entwickelt, womit Verpackungsabfall höchst effizient und verlässlich in bis zu 30 (vorher markierte) Fraktionen sortiert werden kann. Hierbei werden Verpackungen einheitlich z. B. über die Bedruckung mit einem speziellen Leuchtstoff markiert. Spezielle Detektoren bzw. Kameras der TBS-Sortieranlage erkennen die Farbe des Leuchtstoffes und damit die Verpackung, so dass diese in die korrekte „Recycling-Fraktion“ abgelegt werden kann. Folge ist, dass Kunststoffe im Sinne einer „Circular Economy“ hochwertig stofflich verwertet und wieder eingesetzt werden können.
Mit Hilfe der Tracer-Based-Sorting-Technolgie können bei der Sortierung von Kunststoffen nicht nur wie bisher nur die Kunststoffarten (z. B. PE, PP, PS, PET), sondern auch einzelne Kunststoffsorten (z. B. Polymere für Spritzguss oder Blasform-Verarbeitung oder Verpackungen für Lebensmittel, Nicht-Lebensmittel oder Gefahrstoffe) verlässlich differenziert und dann aussortiert werden. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist, dass das System auch bereits für bestehende Sortiermaschinen optimiert wurde und das Verfahren somit auch in bestehenden Anlagen als „Add-on“ umgesetzt werden kann.
Mit dem Tracer-Based-Sorting von Polysecure kann also mit geringerem Aufwand im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren ein höherer Erfolg erzielt werden, was nicht nur Kosten senkt und aussortiertes Material wettbewerbsfähiger macht, sondern ebenso der entscheidende Baustein dafür ist, aus der Abfallwirtschaft eine Kreislaufwirtschaft zu machen. Sehr eindrucksvoll wurde zuletzt in einem ARD-Beitrag bei „W wie Wissen“ dargestellt (, was das Unternehmen leistet:
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/videos/plastikmuell-video-100.html
Wer mehr zum Unternehmen und zu den Technologien erfahren will, setzt sich bitte gerne mit uns in Verbindung.
(Josephina Schellberg und Dr. Beate Kummer)
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