01 Sep Welterschöpfungstag – wer kennt das nicht?
Der Welterschöpfungstag oder im Englischen „World Overshoot Day“ fiel völlig unbemerkt in 2017 auf den 2. August. Trotzdem konnten alle noch ihr Frühstück genießen, zur Arbeit fahren und konnten abends noch gemütlich die Abendnachrichten schauen. Dies kann sich in absehbarer Zeit aber ändern. Der Welterschöpfungstag findet immer früher statt. War es 1990 noch der 2. Dezember so fällt dieser Tag schon seit 2010 auf einen Tag im August. Doch was heißt das eigentlich? Gemäß einer Kampagne des „Global Footprint Network“ ist dieser bestimmte Tag der Zeitpunkt, ab dem eine Übernutzung der Erde durch den Menschen stattfindet. Die menschliche Nachfrage an natürlichen Ressourcen übersteigt die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr. Anders und einfacher ausgedrückt: Wir verbrauchen mehr Rohstoffe als die Erde reproduzieren kann. Und diese Entwicklung ist in einem Beschleunigungsmodus. Wir sind angehalten, diese Entwicklung schnellstmöglich aufzuhalten!!! Doch wie kann das gelingen angesichts einer immer noch dramatisch ansteigenden Weltbevölkerung mit Bedürfnissen nach Grundnahrungsmitteln oder Luxusartikeln. Der enorme Ressourcenverbrauch ist nicht gleich verteilt, es gibt Länder wie Luxembourg, USA oder Katar, die pro Kopf ein Vielfaches an Rohstoffen im Vergleich zu Ländern wie Indien oder den afrikanischen Entwicklungsländern verbrauchen. So liegt bspw. das Elektroschrottaufkommen pro Jahr in Großbritannien bei 23 kg/Kopf und in Südafrika nur bei 4 kg/Kopf, die Autodichte pro 100 Einwohner liegt in USA bei etwa 90 Fahrzeugen, in der Türkei dagegen nur bei etwa 10 Fahrzeugen pro 100 Einwohner. Leider gibt es kein Gremium –außer ggf. die UNO – die entsprechende Regularien aufstellen könnte zur Begrenzung von Ressourcen. Jedenfalls sind die politisch Verantwortlichen weltweit aber auch jeder Einzelne aufgefordert, sorgsam mit Ressourcen umzugehen. Mehrfachnutzung, Sharing Economy, Kreislaufwirtschaft – dies sind die Stichworte, die zu mehr Effizienz führen können. Wir brauchen außerdem – neben einem Weltklimagipfel – auch einen Weltrohstoffgipfel, der endlich diese so wichtigen Fragen zum Überleben der Menschheit anspricht.
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